Montag, 13. August 2012

KAKAU - Public Awareness

Zu Deutsch soviel wie "Öffentliche Bewusstseinsbildung", ein etwas sperriges Wort für laute Musik und launig rhythmischen Tanz! Beides natürlich nicht nur zum Vergnügen, schließlich handelt es sich um eine KAKAU*-Veranstaltung.

Zwischen Ananas-Ständen und T-Shirt-Verkäufer steht ein etwas ramponierter Lastwagen mit auf Dachhöhe gestapelten Boxen, daneben die Musiker der Band, davor ein Platz, der vor lauter Menschen zu platzen droht. Deshalb ist es für Andrew Kagya, KAKAU-Koordinator, nicht ganz einfach den Platz für die Tänzer der Gruppe frei zu halten. Nach einer kurzen Begrüßung geht es los.

Das Programm fängt mit Liedern und Tänzen der KAKAU-Band an. Die Lieder gehen thematisch auf Aids und HIV ein, die Tänze in Kostümen sind vor allem große Show mit einer unglaublichen Begeisterung! Darauf folgen mehrere Akte eines Theaterstücks über die Wichtigkeit, aber auch Schwierigkeiten von HIV-Tests. Zwischen den Akten gibt eine Expertin des Krankenhauses von Bukoba Antworten auf vielfältige Fragen über Aids, HIV und das Leben mit diesen. Es fällt auf, dass die Fragen offener und auch detaillierter sind als noch vor 5 Jahren. Auch die Intention der öffentlichen Auftritte selbst hat sich verändert. Ging es früher allein ums enttabuisieren von HIV, ermutigen das Theaterstück und die Lieder die Leute nun, den seit letztem Jahr vom Staat kostenlos angebotenen HIV-Test zu machen. Oft ist den Leuten nicht bewusst, wie wichtig ein solcher Test sein kann.

Um die Hürde gering zu halten, kann man sich gegenüber vom Platz direkt testen lassen. Innerhalb von 5-10 Minuten bekommen die Menschen ihre Ergebnisse mitgeteilt. Der große Erfolg der Veranstaltung lässt sich daran ablesen, dass auch noch nachdem die Band ihr Programm mit Tanz und Musik beendet hat, Menschen für den Test anstehen.

Am Ende stehen wir noch kurz zusammen mit Andrew vor der Testraum. Ein Mann mit einem unsicherem Gesicht und einem kleinem Zettel in der Hand spricht Andrew an. Sie sprechen kurz miteinander und gehen zusammen beiseite. Es scheint, der Mann hat ein positives Ergebnis bekommen, ein traurig beeindruckender Moment.


Da scheint es ein geradezu mickriger Trost zu sein, dass der Mann überhaupt erfahren hat, dass er HIV positiv ist. Und doch, auf diesem Wege lässt sich dem Mann helfen.

Diesem Mann viel Glück und euch liebe Grüße!

Peter Schrage


*KAKAU = KAnisa KAtoliki Dhidi Ya Ukimwi = AIDS-Kontrollprogramm der Diozöse Bukoba

2 Kommentare:

  1. Hallo Ihr Lieben,
    Hilfe, die ankommt! Wie schön, dass Ihr das vor Ort sehen könnt!
    ...aber Euer Programm ist ja ganz schön straff! Ich wünsche Euch, dass Ihr nicht müde werdet - schlafen könnt Ihr zu Hause.
    Ganz liebe Grüße
    Hildegard

    AntwortenLöschen
  2. Liebste Familie und Bernhardts! Ganz liebe Grüße von zurückgekehrten Kinderfreizeitlern. Haltet durch :-) Bin gespannt auf eure Erfahrungen.

    PS: Peter, Sven will noch 40 Euro von dir :-D:-D:-D


    Euer Bruderherz und Lieblingssohn und Jakob

    AntwortenLöschen